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Gesamtleistungswettbewerb Doppelturnhalle
Wolfhausen, Gemeinde Bubikon, 2013

1. Rang
Realisierung 2014–15
Projekt / Ausführungsplanung / Baubegleitung

Projekt

Die Doppelturnhalle Wolfhausen ersetzt die im Jahre 1968 erbaute Turnhalle, welche sanierungsbedürftig war und aus technischen und energetischen Gründen den heutigen Anforderungen nicht mehr genügte.

Der Neubau passt sich subtil in die bestehende Schulanlage ein, wobei er sich nördlich etwas weiter als die alte Halle ausdehnt. Der Zugang zu den Garderoben erfolgt auf der Ebene der Schulanlagen, die beiden Halle und die Geräteräume sind ein Geschoss tiefer angeordnet. Die Halle konnte dadurch nordwestseitig ebenfalls ebenerdig erschlossen werden. Durch diese Ausformulierung der Halle und seiner Nebenräume ist der Neubau harmonisch ins Gelände eingefügt.

Der Entwurf kombiniert eine schlichte, ansprechende Architektursprache mit einer optimierten Gebäudestatik. Herausragend sind die ökologischen Aspekte durch die Erstellung in vorfabrizierter Holzbauweise mit weitgehend natürlichen Baustoffen. Die ausladende Dachfläche, mit Eternitplatten beplankt, schützt die mit Öllasur behandelten Fassaden. Das grosse, flach geneigte Dach ist mit einer Fotovoltaikanlage bestückt, welche mehr als den Strombedarf der ganzen Schulanlage produziert.

Konstruktion, Materialisierung und Farbwahl

Eine vor Ort gegossene Betonwanne mit integrierten Neben- und Kellerräumen trägt die in Holzelementbauweise erstellte Halle. Überspannt werden die Hallen mittels einem Primärtragwerk aus Gelenk- Brettschichtholzträgern. Die gedämmten Elemente zwischen den Hauptträgern sind statisch nicht beansprucht. Die Lasten werden über Stützen in den Fassaden und im Bereich der Tribüne abgenommen. Grosszügige Fensterfronten belichten die beiden Turnhallen.

Die Hallen wirken sehr edel durch den Einsatz von Prallschutzwänden in geöltem Eichenholz, einem dunkelblauen Boden, dem weiss lasierten Tragwerk, den grosszügigen Fensterfronten mit den dunklen, halbtransparenten Stoffmarkisen und den weiss gestrichenen Wänden. Die Turngeräte fügen sich farblich sehr geschickt in die Architektursprache ein.

Korridore und Zirkulationszonen verfügen über weniger Tageslicht. Sie wirken mit dem saftiggrünen Bodenbelag bewusst akzentuiert. Die Ein- und Durchblicke in die Hallen verknüpfen Zugangsgeschoss und Turnhallen. Von den hölzernen Sitznischen im Korridor des Untergeschosses geht der Blick durch grosszügige Verglasungen auf das Geschehen in den Hallen.

In Garderoben, Duschen und Sanitärräume, welche nur von künstlichem Licht erhellt sind, wurde ein warmroter Boden ausgelegt. Einen schönen Akzent bildet auch hier der Einsatz von geöltem Eichenholz für Sitzbänke und Garderobenbretter.

Die Farbgebung wirkt zusammen mit den natürlichen Materialien. Bewusst wurde auf einen coolen, modischen Eingriff verzichtet. Die eingesetzte Farbe ist orientierend, einfach, logisch, konsequent und reduziert.